Es ist äußerst erfreulich, dass Herne für Investoren interessant geworden ist und an allen Ecken und Enden in unserer Stadt gebaut wird.
Doch es ist mit Sorge zu betrachten, dass wir unsere Filetstücke zubauen, ja regelrecht zubetonieren. Herne hat nicht die Größe und Flächen wie andere Städte. In unserer Stadt sollten die wenigen guten Grundstücke mit äußerster Vorsicht und Weitsicht vergeben werden. Deswegen sollte die zukünftige Bebauung nur höchsten Ansprüchen gerecht werden. Das tut sie nicht!
Herne zählte noch vor kurzem als graue Maus des Ruhrgebiet. Jetzt haben wir gerade eine Entwicklung bei der wir dieses Image ablegen können. Wenn wir Herne dauerhaft eine Perspektive bieten wollen, dann braucht es jetzt bei Neuansiedlungen ausgezeichnete Projekte, die über unsere Stadtgrenze hinweg wahrgenommen werden und dauerhaft für Aufsehen sorgen.
Auch wenn die umliegenden Städte deutlich größer sind, heißt das nicht, dass wir uns hinter diesen verstecken müssen. Dortmund hat mit dem Phönixsee und dem Dortmunder U bedeutende Wahrzeichen geschaffen, Essen mit der Zeche Zollverein und dem Folkwang-Museum Aushängeschilder, die ihren Städten neben vielen anderen Vorzeigeobjekten zu Ansehen verhelfen. Da muss doch die Frage berechtigt sein, was wir uns in Herne vorstellen, um mit neuen Bauvorhaben Maßstäbe setzen können. – Doch neue Aufsehen erregende Vorhaben mit ähnlicher Außenwirkung fehlen uns.
An der Akademie Mont-Cenis kann man sehen, dass dies auch in Herne möglich ist. Doch das darf nicht das einzige moderne Glanzstück unserer Stadt bleiben.
Mit der Neuansiedlung einer energieautarken Siedlung am Baueracker sind die Stadtwerke zu beglückwünschen. Eine andere Bauweise dürfte in Herne gar nicht mehr ermöglicht werden. Doch wir erleben, wie die neue Mitte Baukau konventionell zubetoniert wird, das RAG-Gelände wird ein ähnliches Schicksal erleiden. Es tut weh mitanzusehen, dass für solche Flächen keine ambitionierteren Pläne auf den Tisch gelegt werden können.
Vielleicht ist es noch nicht zu spät und die geplante Bebauung ist noch unter den genannten Gesichtspunkten zu gestalten.
Wie wäre es mit einem Algenhaus in Baukau, eine Forschungseinrichtung die sich ebenfalls mit Algen beschäftigt wäre in unserer Stadt direkt gegenüber. Es wird sogar nach einem Großprojekt gesucht:
Die Technik funktioniert, der Härtetest steht noch aus (Deutschlandfunk vom 17.03.2017)
Hier gibt es nähere Informationen des Biotech-Unternehmens: SSC- Hamburg
Die nötigen Fördergelder für die Errichtung eines Gebäudes mit einer Bioreaktorfassade gibt es dazu auch:
https://www.ptj.de/klimaschutzinitiative/modellprojekte